Erleuchtung

Das Wort Erleuchtung kommt vom althochdeutsch arliuhtan „erleuchten“, mittelhochdeutsch erliuhtunge „Aufleuchten“, „Erleuchtung“; lateinisch illuminatio), auch Illumination. Man denke hier an die Illuminati wovon es auch einen Film gibt.

Es bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der ein Mensch sein Alltagsbewusstsein zu einem Gottesbewusstsein transzendiert und Wissen, Einsicht und Verständnis in alles Seiende erlangt. Er erfährt sich als Gott (siehe meinen Beitrag zum Thema Gott) im Einssein mit allem was ist und er ist sich der Omnipotenz gewahr. Der Erleuchtete begreift sich gemäß dem holistischen Prinzip als Mikrokosmos gleich dem makrokosmischen Ganzen und hat über das höhere Selbst Zugriff zum Allseienden und Allwissen.

Meiner Sicht nach löst Erleuchtung nicht die menschliche Identität auf und hat auch nicht die Erlösung von irdischen Leiden oder die Beendigung der Inkarnationen zum Ziel, ist eher Folge. Menschsein und Leiden haben Entwicklungswert. Dafür die Inkarnation, sonst wäre sie ja überflüssig.

Erleuchtung ist ein Status des All-Eins-Bewusstseins oder Gottesbewusstseins mit der einhergehenden Selbsterfahrung als göttliche Liebe. D.h., ich bin Gott und als solcher Manifestation göttlicher Liebe. Eine Bewusstseinsselbsterfahrung wahren Seins.

Versteht man Erleuchtung als „Geschenk Gottes“ mit Einhauchung vom „Heiligen Geist“, so würde man bei dieser Sicht im Spaltungsbewusstsein denken und nicht das Allseiende als All-Eins verstehen. Es heißt doch immer: Alles ist Eins – was für mich stimmt.

Umgangssprachlich wird Erleuchtung heutzutage profan als „Eingebung“, „spontane Idee“ oder „plötzliche Erkenntnis“, “Gedankenblitz“ oder „Inspiration“ bezeichnet. Das trifft die Dimension und Qualität des Begriffs „Erleuchtung“ nicht.

Die Wege zur Erleuchtung sind individuell zu findende Bewusstseinsentwicklungsmaßanzüge mit dem Schwerpunkt der Selbsterfahrung in allen Formen.

Seien es analytische Gangarten wie auch die Traumanalyse, Introspektion, Selbstreflexion, Naturkontakt, Meditation, Yoga, spirituelle Geistesübungen, Gebet, spirituelle Texte, positives Denken, Gedanken und Emotionskontrolle, ethische Lebensführung, Lichtarbeit, Aufenthalt an Kraftorten, Licht- und Klangtherapie, meditative Musik, vor allem auch spezielle klassische Musik, Chakraarbeit, Reinigung und Aktivierung der Zirbeldrüse (3. Auge)usw.. Je nach Bewusstseinsstatus wandelbar und kombinierbar.

Dazu mag ein Leben in Bescheidenheit und Abgeschiedenheit förderlich sein, weil die Ablenkung durch Ego-Ansprüche, Lärm und andere Außenreize den Innenweg und die notwendige Seelenruhe stören. Diverse Rituale in Gebet und Meditation können die Zielerreichung beschleunigen. Darin liegt der Wert der Rituale.

 

Erleuchtung ist Seelenfrieden und Seelenglück durch Gottesbewusstsein

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