Karma
Das Wort Karma leitet sich vom Sanskrit-Wort „karman“ ab, was so viel wie „Tat“ (machen, tun), “Handlung“ oder „Rad“ bedeutet.Mit Rad ist das „Rad des Lebens“ gemeint. (vgl. Ansata-Tarotkarte Nr.10 „Das Fortune“).
Im religiösen und philosophischen Verständnis der indischen Religionen (Jainismus, Buddhismus, Hinduismus) steht der Begriff für das universelle Kausalgesetz d.h., alles Denken, Fühlen, Handeln/ Tun von jedem Menschen hat entsprechende positive oder negative Auswirkung auf das Individuum und das kosmische, universelle Gleichgewicht. (siehe dazu meinen Beitrag Gleichgewicht).
Negatives Wirken stört das individuelle und kosmische Gleichgewicht und den Lauf des Lebens (Rad des Lebens), welches seiner Naturkraft entsprechend wiederhergestellt werden will.
Karma ist ein generelles Naturgesetz von Ursache und Wirkung und das hat nichts mit Gott, Glauben, Bestrafung, Vergeltung oder gar Rache des Universums zu tun.
Ein Naturgesetz kann nicht schlecht sein („schlechtes Karma“), auch nicht belastet werden, eher die individuelle Seele und die Allseele.
Ich würde daher nicht von einer „karmischen Belastung“ sprechen. Es muss niemand an Karma glauben, genauso wenig wie er an die Schwerkraft glauben muss.
Das Gesetz der Gravitation kann auch nicht belastet werden.
Daher hat Karma auch nichts mit Gerechtigkeit – eine moralische Bezugnahme - zu tun, sondern ist eine naturgesetzliche, energetische Gleichgewichtswiederherstellung im Dienste der individuellen und universellen Seinsentwicklung.
Die institutionsorientierte Nutzung des Kausalgesetzes Karma durch indische oder christliche Religionen in verschiedenen Reglements (Sünde-Beichte-Bestrafung-Buße) findet bei meinem Karmaverständnis keine Akzeptanz.
Meine 6-monatige Vorortüberprüfung in Indien sah dazu im dortigen Karma-Verständnis eher eine sozialpolitische Nützlichkeit. Ähnlich dem Kasten-Sytem, mit dem Karma in Verbindung gebracht wird.
Da die Seele nichts vergisst (noch weniger wie das Internet), wirken sich Gleichgewichtstörungen entsprechend ungünstig für den weiteren Inkarnationslauf aus. Der kosmische und individuelle Gleichgewichtsherstellungsanspruch bleibt – u.U. auch über den Tod hinaus – so lange bestehen, bis das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.
Dem Grad dieser Störung entsprechend arrangiert sich das derzeitige Leben oder auch das Leben zukünftiger Inkarnationen. Die Seinslage von jedem ist das Ergebnis seines jetzigen Lebens oder früherer.
Sollte jemandem sein Leben nicht gefallen – vielleicht ist da noch eine alte Rechnung offen.
Ein gestörtes Gleichgewicht kann auch nicht durch irgendeine „gute Tat“ wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Das Rad der Inkarnation wird nicht durch „Gutsein“ beendet. Inkarnationen sind Wirk - und Entwicklungsmöglichkeiten der Raum – Zeit – und Materieebene hier.
Sie bleiben der Seele immer. (siehe Beitrag Inkarnation).
Karma ist das wertfreie Naturgesetz von Ursache und Wirkung