Neurose

Das Wort Neurose ist eine Wortneuschöpfung des 19. Jahrhunderts welches sich vom griechischen neuron ableitet, was so viel wie Sehne oder Nerv heißt.

Die Neurosen kann man in Abhebung von den Psychosen durch folgende Merkmale charakterisieren:

Neurosen betreffen nur das affektive Leben des Menschen, d.h. seine Gefühle und Antriebe, nicht aber seine geistigen Funktionen.

Die Einsicht in die Krankheit ist vorhanden, er kann sich aber nicht helfen. Weder die Einsicht, dass sein Verhalten und sein Leiden sinnlos sind, noch sein guter Wille und seine bewusste Anstrengung sind imstand, ihn von dieser Störung zu befreien.

Der Neurotiker kann seinen Beruf weiter ausüben, seine Leistungsfähigkeit ist nur soweit gestört, als sein gestörtes Gefühlsleben seine Leistungsfähigkeit herabsetzt.

Es gibt 5 Hauptformen der Neurose:

Die Zwangsneurosen, die Phobien, die Hysterie, die neurotische Depression und die Organneurosen.

Die auffälligste Form ist die Zwangsneurose. Der Leidende spürt den unwiderstehlichen Zwang, etwas zu tun, zu denken, zu sagen, sich vorzustellen was ihm zuwider läuft. Folgt er diesem Druck nicht, kommt er in sehr große innere Spannung. Das psychophysische Gleichgewicht ist gestört, bis der dem Zwang nachgibt.

Dann folgen die Phobien. Man versteht darunter die real unbegründete Angst vor konkreten Situationen wie engen Räumen (Klaustrophobie), großen Plätzen (Agoraphobie), Personen, Lebewesen, Bazillen  oder Gegenständen. Auch die Angstneurose zählt dazu.

Dann folgt die oft schwer zu erkennende Hysterie. Sie ist das Cameleon unter den Neurosen und ist eine Zweckreaktion. D.h., dem hysterischen Verhaltensarrangement liegt eine Zweckerreichung zugrunde. Z.B. die hysterische Lähmung wodurch z.b. Arbeitsunfähigkeit erreicht werden soll. Dazu gehört auch die neurotische Magersucht, das Bettnässen, Nägelbeißen und das Stottern.

Die neurotische Depression mit Selbstmordintentionen ist oft schwer zu behandeln. Im Akutfall überlebensnotwendig mit Psychopharmaka.

Zuletzt die sog. Organneurosen. D.h. Organe erkranken aus psychischer Überlastung. Es ist das Feld der Psychosomatik, der Körpersprache der Seele. Z.b. Magengeschwür wie zu viel zu lange geschluckt wurde, Herz-und Kreislaufstörungen, wie alles nicht rund läuft und vor allem ohne Liebe. Alle Herzerkrankungen gehen auf das Thema Liebesdefizit zurück. Jedes erkrankte Organ hat sein symbolisch zu lesendes psychisches Äquivalent und Thema.

Neurosen sind Gefühlsstörungen 

 

 

 

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