Mann
Das Wort mhd., ahd. „man“ geht auf indg. manu- oder monu- „Mensch, Mann“ zurück – „Stammvater der Menschheit“. Vielleicht hängt es mit der indog. Verbalwurzel men „überlegen, denken“ zusammen. Somit wäre der Mensch ein überlegendes, denkendes und damit kluges Wesen. Ich habe da meine Zweifel, gerade im Vergleich mit Pflanzen und Tieren.
Im umfassenden Gleichsinn von Mann = Mensch wird der Begriff aber noch in Sprüchen oder Redewendungen verwendet, wie z.B.: Mann, das war aber knapp oder: mit Mann und Maus usw..
Biologisch gesehen zeichnet sich der Mann normalerweise durch einen kräftigeren Körperbau, durch das Chromosomenpaar XY und die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale aus. Der Körperbau und die Geschlechtsmerkmale sind fortpflanzungsbedingt anders. Das Chromosomenpaar bei der Frau ist XX.
So gelten prinzipiell körperliche Größe und Gewicht, eine ausgeprägte Muskulatur, eine tiefe Stimme, breite Schultern, markante Gesichtszüge (insbesondere das Kinn) und eine starke Körperbehaarung -Brust und Bart- als typisch männliche Merkmale.
Auf die weitere Biologie, Abweichungen, sowie auf Mischformen wie Zwitter möchte ich hier nicht eingehen.
Das Wesen des Mannes begründet sich naturentsprechend durch den Körperbau für Kraft und Stärke, als auch in der hirnfunktionalen Dominanz im rationalen Denken. Auch das Gehirn selbst hat dominant „männliche“ und „weiblich – funktionale“ Areale. Stirnhirn und Stammhirn sind funktional wesensunterschiedlich, ebenso wie die linke und rechte Gehirnhälfte.
Aus den männlichen oder auch weiblichen Charakteristiken resultieren natürlicherweise und praktischerweise diverse Sozialisationen und Rollen in werteunterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften - ursprünglich an der überlebensnotwendigen Versorgung einer Gruppe ausgerichtet. Die naturbezogene Rollenverteilung hat sich durch Kultur, Werte und Technik, nicht unbedingt immer zum Vorteil, geändert. Das ist aber ein sozialstrukturell überlegenswertes Thema.
Die männliche Energie zeichnet sich in wesentlichen Attributen durch Aktivität, Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft, Rationalität, Beständigkeit, Struktur, Schutz, Kraft und Macht aus. Sie ist dem Planeten Mars, der den Kriegsgott darstellt, zugeordnet.
Somit entspricht der Mann dem männlichen und kosmischen Lebensprinzip des chinesischen Yang, dem auch die weibliche Kraft Yin innewohnt. Der Mann ist also keine Reinkultur weder im physischen, noch im geschlechtersinne noch im geistig-seelischen Sinne.
Diese Polarität ist bis in die letzte Zelle lebensfunktional notwendig und daher überall in der Natur gegenwärtig. Jede Zelle, jede Blume, die Erde selbst – alles ist energetisch polar, weil nur durch die gleichwertige Plus- und Minusspannung Bewegung, d.h. Lebensdynamik möglich ist. Missachtung des Gleichgewichts führt zu Kurzschluss oder das Leben bzw. die Gesellschaft läuft nicht mehr rund. Die Glühbirne funktioniert auch nur mit Plus und Minuspol in gleicher Ausprägung. So ist es in allem.
Der Mann ist der „positive“, aktive Pol im Fluss des lebensenergetischen Seins. Er ist die eine Seite der Medaille.