Moral
Das Wort Moral geht auf das lat. moralis zurück was so viel wie „die Sitten betreffend“ bedeutet. Es geht also um „Sittenlehre“, d.h. die Gesamtheit moralischer Werte und Regeln, verstanden als Natur - oder Seinsordnung.
Moral orientiert sich am Guten was dadurch unmittelbar positiv ist, weil es in ein Lebensgefüge problemlos und brauchbar hineinpasst. Der Umstand daß etwas gut passend ist sagt aber noch nichts über die Qualität des Inhaltes aus. Gut ist das naturentsprechend Passende.
In einer dekadenten oder kriminellen Gesellschaft / Kultur passt ein Krimineller auch gut in diese Gesellschaft hinein wodurch er nicht zum wahrhaftig guten, moralisch Hochstehenden wird, auch wenn er deren Ordnung passend erfüllt.
Die Sittengesetze hängen also vom Wert moralischer Werte und Normen ab und nicht von der Tradition oder dem Selbstverständnis und Reglement - auch nicht gesetzlichem - einer Gesellschaft.
Menschenopfer beispielsweise waren und sind heute noch nicht moralisch gut, egal wie der kulturelle Hintergrund ist, weil es wider die Natur als übergeordnete Instanz ist.
Ob gesellschaftlich, religiös oder politisch motiviert, ob in unserer, anderen oder vergangenen Kulturen spielt für das Begriffsverständnis der Moral keine Rolle.
Die moralische Legitimation durch eine Gesellschaft ist nicht deren Qualitätsausdruck. Man denke nur an den Begriff der Kampfmoral d.h. Moral zum Töten im Kriegsfall, denn darauf läuft es hinaus. in diesem Falle nochc von Moral zu sprechen ist eine begriffliche Perversion.
Die Moral ist in ihrer richterlichen Instanz das Gewissen wie S. Freud es als Über-Ich Instanz ansieht, eine innerpsychische, natürliche Verhaltensorientierung für Recht und Ordnung, die es interessanterweise auch bei Tieren gibt, wie man an deren Verhalten beobachten kann.
Haben sie was Unrechtes getan, was sie wissen, verdrücken sie sich und zeigen das in der Körperhaltung. Auch Tiere haben offensichtlich ein Über-Ich.