Ekstase

Das Wort Ekstase kommt vom altgriechischen κστασις ekstasis was soviel wie Außersichgeraten und Verzückung heißt.

Um mit S. Freud zu sprechen ist mit Außersichgeraten der Verlust der Ich-Kontrolle gemeint. Das Es, also die Gefühls- und Triebseite hat das Sagen. Die Wahrnehmung ist nicht mehr normal, sondern von der Realität abgerückt.

Ekstase wirkt sich in ungewohnter, übermäßiger Begeisterung, Verzückung, Staunen, Erschrecken, Verrückt-Sein, Rausch und Realitätsverlassenheit erlebnis-und bewusstseinsmäßig überproportional aus. 

Dieser Zustand kann spontan, oder auch bewusst gewollt, mit verschiedenen Mitteln oder Tun angestrebt werden. Sei es mit Musik, Trommeln, Tanz, Drogen, mantraartigen, hypnotischen Suggestionen, Dauergebeten oder magischen, auch schwarzmagischen, okkulten Ritualen.

Die individuell bevorzugte Praxis zur Erreichung der Ekstase hängt neben kulturellen Faktoren von der Bewußtseinseinbettung des Ekstaseziels besonders ab.

Denken Sie beispielsweise an die mystischen Praktiken der Voodoomagie mit ihren Götterhochzeiten, einschließlich Trauschein und der Geburt von Geisterkindern oder denken Sie an die kirchlichen Praktiken der „heiligen Hochzeit“ mit dem Ziel der Gottwerdung und Verschmelzung als Braut mit ihm. Dazu diente den Frauen auch das Kreuz Christi als Masturbationsgegenstand. Bei dieser Ekstase fallen Religion und Erotik zusammen.

Spirituelle Erfahrungen und Psychose liegen hier nahe beisammen oder vermischen sich und zeigen einen der normalen Welt auf Zeit entrückte, kranke, realitätsentfernte, psychotische Persönlichkeit, die jetzt in einer anderen Bewusstseinsdimension lebt und diese völlig normal und erstrebenswert findet.

Die irdischen Begrenzungen sind in der Transzendenz aufgehoben. Der Mensch in Ekstase erfährt sich in göttlicher Omnipotenz, in einem erweiterten, über dem körperlichen und materiellen stehenden Bewusstseinszustand, was ja den Reiz und Wert der Ekstase für ihn ausmacht.

Ekstase ist ein Bewusstseinszustand der Extraklasse

 

 

 

 

 

 

 

 

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